Mokume Gane und Damast

Mokume Gane ist eine traditionelle japanische Technik des Bunt- und Edelmetall Diffusionsschweißens. Dabei entsteht ein damastartiger Verband, bei dem ebenso Mustersteuerung betrieben wie Torsionstechnik angewendet werden kann. Jedoch ist der innere Zusammenhalt von Mokume Gane deutlich gringer als der von Damast. 

Mokume Gane, wörtlich übersetzt als Holzmaserungsmetall, wurde von Denbei Shoami (*1651 - †1728) in Japan entdeckt. Bei dem Namen Shoami handelt es sich um eine Auszeichnung der Shoam-Schule, einer der 5 japanischen Schwertschmiedeschulen. Die Berechtigung, diesen Namen tragen zu dürfen, lässt auf eine aussergewöhnliche Begabung Danbei Shoami's schließen, der auf vielen Gebieten des Handwerks bemerkenswerte Stücke geschaffen hat.

 


Herstellung von Mokume Gane

 

Zur Vorbereitung werden Blechstücke der gewünschten Materialien von Fetten, Oxyden und Schmutz befreit. Sie können z.B. mit einem Schmirgelschwamm in Seifenwasser gereinigt werden. Danach werden die Bleche zum Trocknen gelegt und dürfen nicht mehr mit den Fingern auf ihren Flächen berührt werden.

Diese so vorbereiteten Bleche werden nun in der gewünschten/geeigneten Reihenfolge zu einem Paket aufgeschichtet. Dieses wird  in eine Art Presse gelegt. Diese Presse besteht aus 2 Stahlplatten, die über Schrauben miteinander verbunden sind. Durch Anziehen der Schrauben wird das Mokumepaket nun gepresst. Nun wird alles zusammen entweder im Ofen oder im Feuer vorsichtig erhitzt.

Durch den hohen Druck und die Temperatur findet nun ein Diffusionsvorgang zwischen den einzelnen Blechen statt. Der Schmelzpunkt der dabei entstehenden Legierung(en) legt die maximal zulässige Temperatur fest. Zu beachten ist, dass der Schmelzpunkt der Legierung unterhalb des Schmelzpunktes der Ausgangsmaterialien liegt. Man kann an den Rändern des Paketes kleine "Schweißtropfen" beobachten, wenn die kritische Temperatur erreicht ist.

 

Werden mehr als 2 Metalle mit in einer Mokume verarbeitet, so sollten die Schmelzpunkte der entstehenden Legierungen in ähnlichen Bereichen liegen, damit zwischen allen Lagen ein guter Zusammenhalt entsteht.


 

Damaszenerstahl

 

Um einen Verbund - oder Damaszenerstahl zu erhalten, schichtet der Schmied nun weiches Eisen und harten Stahl in einem bestimmten Verhältnis aufeinander und fixiert das Schweißpaket.

Im Schmiedefeuer bringt er dieses auf Schweißtemperatur. Quarzsand verhindert dabei den Zutritt von Sauerstoff und das Verbrennen des Eisens. Mit dem Hammer wird das Schweißpaket zu einem Stück verbunden.

Nachdem das Werkstück auf die doppelte Länge gestreckt wurde, wird dieses mit dem Meisel in der Mitte geteilt und zusammengefaltet. Nach dem erneuten Verschweißen hat er nun die doppelte Anzahl von Lagen. Je nach dem wie oft man diesen Vorgang wiederholt, erhält man einen 300 oder 600 Lagenstahl, dessen einzelne Schichten ca. 2 µm betragen.